

Fahrradbranche robust in herausfordernden Zeiten
«Die wirtschaftliche Situation unserer Branche bleibt angespannt. Und es ist noch nicht alles überstanden. Dennoch sind die Rückgänge geringer als erwartet», konstatiert ZIV-Geschäftsführer Burkhard Stork anlässlich der Präsentation der Marktdaten der Fahrradbranche für das Geschäftsjahr 2024 am 12. März 2025.
Seit mehr als 50 Jahren veröffentlicht der ZIV jährlich – branchenexklusiv – die Wirtschaftszahlen der deutschen Fahrradindustrie. Sie gelten als die zentrale Quelle für Erhebung, Monitoring und Analyse der Entwicklung der Fahrradwirtschaft und geben zusätzlich Ausblick auf Trends der Branche sowie die Zukunft des Marktes.
Seit mehr als 50 Jahren veröffentlicht der ZIV jährlich – branchenexklusiv – die Wirtschaftszahlen der deutschen Fahrradindustrie. Sie gelten als die zentrale Quelle für Erhebung, Monitoring und Analyse der Entwicklung der Fahrradwirtschaft und geben zusätzlich Ausblick auf Trends der Branche sowie die Zukunft des Marktes.
Verkaufsmenge bleibt stabil
Im Jahr 2024 blieb der Anteil der in Deutschland verkauften Elektrofahrräder mit 53 % auf dem Niveau des Vorjahres. Insgesamt wurden in Deutschland 3,85 Millionen Fahrzeuge verkauft (2,05 Mio. E-Bikes und 1,8 Mio. Fahrräder), was einem Rückgang von 2,53 % gegenüber 2023 entspricht (2023: 3,95 Mio.). Relativ stabil sind 2024 die Umsätze der Branche geblieben: Auf über 6,33 Milliarden € (2023: 7,06 Mrd €.) belief sich der Gesamtumsatz bei Fahrrädern und E-Bikes, das entspricht einem Rückgang von 10,3 % zum Vorjahr, liegt aber noch deutlich über dem Umsatz des Jahres 2019 (4 Mrd. €).
Über alle Verkaufskanäle hinweg – Fachhandel, Online, SB-Märkte etc. – verzeichnete die Branche 2024 einen Brutto-Durchschnittspreis von 500 € bei Fahrrädern (2023: 470 €) und 2.650 € bei E-Bikes (2023: 2.950 €). Rabattaktionen im Handel haben 2024 die Preise von E-Bikes um durchschnittlich 10,1 % gesenkt. Fahrräder ohne Motor stiegen im Preis um 6,4 %. Der Anteil des stationären Fachhandels in der Fahrradbranche blieb laut ZIV mit 70 % (2023: 74 %) sehr hoch, denn kompetente Beratung vor Ort spielt für die Kund:innen eine wichtige Rolle.
Über alle Verkaufskanäle hinweg – Fachhandel, Online, SB-Märkte etc. – verzeichnete die Branche 2024 einen Brutto-Durchschnittspreis von 500 € bei Fahrrädern (2023: 470 €) und 2.650 € bei E-Bikes (2023: 2.950 €). Rabattaktionen im Handel haben 2024 die Preise von E-Bikes um durchschnittlich 10,1 % gesenkt. Fahrräder ohne Motor stiegen im Preis um 6,4 %. Der Anteil des stationären Fachhandels in der Fahrradbranche blieb laut ZIV mit 70 % (2023: 74 %) sehr hoch, denn kompetente Beratung vor Ort spielt für die Kund:innen eine wichtige Rolle.

Verkauf aus hohen Lagerbeständen vermindert Produktion
2024 hat die deutsche Fahrradindustrie 1,97 Millionen Einheiten produziert. Damit entspricht das Produktionsniveau etwa dem des Jahres 2019. Die Produktion von klassischen Fahrrädern verringerte sich um 11,7 % auf 641.000 Einheiten (2023: 726.000 Einheiten). Die Produktion von E-Bikes fiel um 14,8 % auf 1.330.000 Einheiten (2023: 1.561.000 Einheiten). Angesichts der Krise der deutschen Gesamtwirtschaft fällt der kumulierte Rückgang beider Fahrradgruppen von 13,8 % im Vergleich zu 2023 verhältnismäßig moderat aus. «Das E-Bike bleibt das Rückgrat der Fahrradproduktion Made in Germany», so Katharina Hinse vom ZIV.

2024 war herausfordernd, doch langsam sehen wir Licht am Ende des Tunnels.Katharina Hinse, Leiterin für Wirtschafts- und Industriepolitik, ZIV
ZIV korrigiert E-Bike-Bestand
Der Bestand an klassischen Fahrrädern in Deutschland wuchs auf 73 Millionen. Den Bestand an E-Bikes hatte der Verband im vergangenen Jahr für 2023 mit 11 Millionen angegeben. Rückwirkend hat der ZIV, aufgrund neuer Erkenntnisse zur Verschrottung, die Bestände der vergangenen Jahre nach oben korrigiert. Für das Jahr 2024 ergibt sich nun ein Bestand von 15,7 Millionen E-Bikes. Damit gibt es in Deutschland insgesamt rund 89 Millionen Fahrräder und E-Bikes.
Sportliche Fahrräder beim Pendeln und in der Freizeit im Trend
In den einzelnen Modellgruppen schneiden besonders Gravelbikes und Rennräder ausgesprochen gut ab. Erstmals wies der ZIV diese getrennt in seinen Daten aus. Das sogenannte Bikepacking, also das Reisen mit Fahrrad und Gepäck, gewinnt für den Tourismus in ganz Europa an Bedeutung. Auch Kinder- und Jugendräder zeigen eine gute Marktentwicklung.
Servicegeschäft der Werkstätten boomt
Gegenüber dem Vorjahr stellt der Fahrradfachhandelsverband Verbund Service und Fahrrad (VSF) einen Umsatzrückgang um knapp drei Prozent, einen weiterhin hohen Lagerbestand sowie einen deutlich geringeren durchschnittlichen Verkaufspreis fest. «Der Umsatzrückgang war in der Folge des Booms der Vorjahre erwartbar und verunsichert uns nicht. Zudem prognostizieren fast 80 Prozent der befragten Händler:innen eine Normalisierung des Lagerbestandes noch in diesem Geschäftsjahr. Eine gute Nachricht für den Fahrradhandel und für die Industrie, die von einem kuriertem Orderverhalten profitieren wird», sagt der Geschäftsführer des VSF, Uwe Wöll. Der Umsatzrückgang ist vor allem auf starke Rabattaktionen zurückzuführen. Allerdings konnten so, trotz Umsatz- und Ertragseinbußen, weitere E-Bikes und Fahrräder kundenfreundlich in Umlauf gebracht werden. Offensichtlich werden diese auch genutzt – das zeigen die vollen Auftragsbücher in den Werkstätten. Fahrräder werden fleißig genutzt: «Knapp 90 Prozent der Betriebe verzeichnen einen deutlichen Anstieg in den Werkstattumsätzen», berichtet Wöll für den VSF, der zusammen mit BIKE&CO einen gewichtigen Teil des stationären Fahrradfachhandels vertritt.
Hoffnung auf ein regenarmes Frühjahr
«2024 war herausfordernd, doch langsam sehen wir Licht am Ende des Tunnels. Wir gehen von einem angespannten Jahr 2025 aus und hoffen auf ein gutes Frühjahrsgeschäft. Erste Anzeichen der Besserung zeigen sich bereits im Reparaturen- und im Zubehörgeschäft. Ab 2026 erwarten wir eine deutliche Verbesserung für unsere Branche», resümiert Katharina Hinse. «Ein Großteil der in Deutschland verkauften Fahrzeuge wird bei uns im Land produziert. Wir erwarten, dass die künftige Bundesregierung das Potenzial unserer Zukunftsbranche als Teil der heimischen Wirtschaft entsprechend erkennt und fördert», ergänzt ZIV-Geschäftsführer Burkhard Stork.
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ZIV-Marktdaten: Der Fahrradmarkt in Zahlen
Seit mehr als 50 Jahren veröffentlicht der ZIV jährlich – branchenexklusiv – die Wirtschaftszahlen der deutschen Fahrradindustrie. Die ZIV-Marktdaten sind die zentrale Quelle für Erhebung, Monitoring und Analyse der Entwicklung der Fahrradwirtschaft und geben zusätzlich Ausblick auf Trends der Branche sowie die Zukunft des Marktes.