ZIV-Hintergrund:
Alltags-Wegelängen zeigen die Potenziale des Radfahrens
12. Dezember 2024
Kann das Fahrrad eine ernsthafte Rolle als Hauptverkehrsmittel spielen? Sind dafür nicht viel zu viele Wege zu lang?
Fahrrad und E-Bike zeigen großes Potenzial, wenn es um die Mobilität von morgen geht. Sie entlasten Straßenverkehr und Umwelt und sind zugleich ein gesundheitsförderndes Fortbewegungsmittel. 75% der Bevölkerung nutzen das Fahrrad bereits in ihrer Freizeit. Doch das Potenzial des Fahrrads im Alltagsverkehr ist weitaus größer, wenn man seine Leistungsfähigkeit in Bezug auf die durchschnittlichen Wegelängen betrachtet. Fahrrad und E-Bike könnten in Zukunft zu den Hauptverkehrsmitteln zählen, denn die überwiegende Mehrheit der zurückzulegenden Wege ist kurz.
Kann das Fahrrad eine ernsthafte Rolle als Hauptverkehrsmittel spielen? Sind dafür nicht viel zu viele Wege zu lang?
Fahrrad und E-Bike zeigen großes Potenzial, wenn es um die Mobilität von morgen geht. Sie entlasten Straßenverkehr und Umwelt und sind zugleich ein gesundheitsförderndes Fortbewegungsmittel. 75% der Bevölkerung nutzen das Fahrrad bereits in ihrer Freizeit. Doch das Potenzial des Fahrrads im Alltagsverkehr ist weitaus größer, wenn man seine Leistungsfähigkeit in Bezug auf die durchschnittlichen Wegelängen betrachtet. Fahrrad und E-Bike könnten in Zukunft zu den Hauptverkehrsmitteln zählen, denn die überwiegende Mehrheit der zurückzulegenden Wege ist kurz.
Wegelängen im Detail
Deutschland ist ein dicht besiedeltes Land, in dem der mit Abstand größte Teil der Bevölkerung innerhalb von Siedlungen, also Dörfern und Städten, wohnt. Deswegen zeigt die Betrachtung der Wegelängen, dass der weit überwiegende Teil aller täglichen Wege kurz oder sogar sehr kurz ist.
Im Detail sieht die Wegeverteilung so aus:
Im Detail sieht die Wegeverteilung so aus:
- 23% aller Wege sind zwischen 2 und 5 km lang,
- weitere 35% sind noch kürzer, unter 2km
- 16% sind 5-10 km lang.[1]

Zusammengenommen ergibt sich folgendes Bild:
- 58% aller Wege in Deutschland sind kürzer als 5km,
- 16% sind 5-10 km lang.

Besonderheit Arbeitsweg
Ideale Voraussetzungen also, damit das Fahrrad als Hauptverkehrsmittel genutzt werden kann. Während das im Freizeitbereich bereits zunehmend und vielseitig der Fall ist, sieht es in Bezug auf den Alltag noch anders aus. Häufig wird behauptet, dass die Wege zur Arbeit deutlich weiter seien. Statistiken lassen tatsächlich auf den ersten Blick vermuten, dass die Wege zur Arbeit deutlich länger sind. Dort wird berichtet, dass Pendlerinnen und Pendler im Durchschnitt einen Arbeitsweg von 17,2 km haben.[2]
Doch dieser Wert führt zu einem falschen Eindruck. Zum einen sind Pendlerinnen und Pendler dadurch definiert, dass sie auf dem Weg zur Arbeit die Gemeindegrenzen überschreiten. Menschen, die in der eigenen Gemeinde arbeiten, werden nicht erfasst. Zum anderen sind es einige (wenige) sehr weit Pendelnde, die die Durchschnittszahlen in die Höhe treiben.
Doch dieser Wert führt zu einem falschen Eindruck. Zum einen sind Pendlerinnen und Pendler dadurch definiert, dass sie auf dem Weg zur Arbeit die Gemeindegrenzen überschreiten. Menschen, die in der eigenen Gemeinde arbeiten, werden nicht erfasst. Zum anderen sind es einige (wenige) sehr weit Pendelnde, die die Durchschnittszahlen in die Höhe treiben.

Der genaue Blick auf alle Wege zur Arbeit zeigt, dass auch hier mit 56% die Wege von 0-10km dominieren. Mit weiteren 21% kommen die Wege von 10-20 km hinzu. Wegelängen, die für die Altersgruppe der Berufstätigen insbesondere mit E-Bike und S-Pedelec sehr gut mit aktiver Mobilität zu bewältigen sind.

Fazit
Fast drei Viertel aller Wege, die in Deutschland zurückgelegt werden, sind in guter Fahrrad- und E-Bike-Entfernung. Das Fahrrad kann, bei entsprechender Infrastruktur und deren Unterhaltung, wieder ein Haupt- bzw. Massenverkehrsmittel werden. Daraus leitet sich das zentrale strategische Ziel des ZIV ab:[3]
80% der Wege sollen von der Bevölkerung zu 80% mit dem Fahrrad zurückgelegt werden.
Wir wollen, dass das Fahrrad für die Mehrheit der Menschen (wieder) zum Fortbewegungsmittel für den Großteil aller Wege wird. Das Fahrrad bzw. E-Bike ist das ideale Transportmittel für kurze und mittlere Strecken (bis zu 10-15km) – mit 80% aller Wege ist das die überwiegende Mehrheit aller Wege in allen europäischen Ländern.
80% der Wege sollen von der Bevölkerung zu 80% mit dem Fahrrad zurückgelegt werden.
Wir wollen, dass das Fahrrad für die Mehrheit der Menschen (wieder) zum Fortbewegungsmittel für den Großteil aller Wege wird. Das Fahrrad bzw. E-Bike ist das ideale Transportmittel für kurze und mittlere Strecken (bis zu 10-15km) – mit 80% aller Wege ist das die überwiegende Mehrheit aller Wege in allen europäischen Ländern.
Fußnoten
[1] Alle Daten, wenn nicht anders benannt, aus infas-Studie «Mobilität in Deutschland, MID: Analysen zum Radverkehr und Fußverkehr 2017»
[2] Deutschlandatlas Bund, Daten BBSR, eingesehen 12.12.2024
[3] ZIV-Strategie 2030
[2] Deutschlandatlas Bund, Daten BBSR, eingesehen 12.12.2024
[3] ZIV-Strategie 2030
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Versionshistorie
Erstellung des Dokuments | 12.12.24