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Freies Betretungsrecht im Wald
9. Januar 2025
Radfahren ist eine der beliebtesten Freizeitaktivitäten in Deutschland und rund 80 Prozent der Haushalte besitzen ein oder mehrere Fahrräder, die sie regelmäßig nutzen. Über 16 Mio. Menschen begeistern sich in Deutschland für das Mountainbiken. Damit ist das naturnahe Radfahren beliebter als der Volkssport Fußball.
Radfahren ist eine der beliebtesten Freizeitaktivitäten in Deutschland und rund 80 Prozent der Haushalte besitzen ein oder mehrere Fahrräder, die sie regelmäßig nutzen. Über 16 Mio. Menschen begeistern sich in Deutschland für das Mountainbiken. Damit ist das naturnahe Radfahren beliebter als der Volkssport Fußball.

Radfahren in der Natur ist beliebt
Der Wald hat für die Menschen eine besondere Bedeutung und erbringt wichtige Leistungen für das Gemeinwohl. Er erfüllt eine Vielfalt an Aufgaben für das Klima, als Rohstofflieferant, als Lebensraum für Pflanzen und Tiere und als Ort der Erholung. Über 62 Millionen Menschen in Deutschland suchen und finden Erholung im Wald, überwiegend zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Unter den 77 Prozent der Menschen, die in Deutschland Rad fahren, sind 16 Millionen Menschen, die angeben, mit dem Mountainbike zu fahren, 4,1 Mio. davon tun dies sogar häufig. Ob im Alltag oder im Urlaub, zur Naherholung und auf naturnahen Wegen, mit viel Nervenkitzel in Trail- oder Bikeparks und als Lösung gegen den immer weiter ansteigenden Bewegungsmangel in der Bevölkerung.
Auch als Wirtschaftsfaktor: Fahrradfahren hat unendlich viele Facetten. Diese Vorzüge werden besonders im Radfahren und Mountainbiken in der Natur vereint. Wald und Natur locken immer mehr Menschen an und machen Lust, sich aufs Rad zu setzen, Erholung zu finden. Die Erholung im Wald fördert dabei gleichzeitig den respektvollen Umgang mit der Natur und das Bewusstsein für den notwendigen Schutz dieses wertvollen Ökosystems. Naturnahe Erholung und Waldschutz gehen dabei Hand in Hand. Universitäre Studien wie der Jugendreport Natur belegen, dass das Verständnis und die Aktivierung für den Schutz des Ökosystems Wald mit persönlicher Naturerfahrung positiv korreliert.
Auch als Wirtschaftsfaktor: Fahrradfahren hat unendlich viele Facetten. Diese Vorzüge werden besonders im Radfahren und Mountainbiken in der Natur vereint. Wald und Natur locken immer mehr Menschen an und machen Lust, sich aufs Rad zu setzen, Erholung zu finden. Die Erholung im Wald fördert dabei gleichzeitig den respektvollen Umgang mit der Natur und das Bewusstsein für den notwendigen Schutz dieses wertvollen Ökosystems. Naturnahe Erholung und Waldschutz gehen dabei Hand in Hand. Universitäre Studien wie der Jugendreport Natur belegen, dass das Verständnis und die Aktivierung für den Schutz des Ökosystems Wald mit persönlicher Naturerfahrung positiv korreliert.
Das Bundeswaldgesetz
Das Betretungsrecht des Waldes wird im Bundeswaldgesetz (BWaldG) geregelt. Das aktuelle Bundeswaldgesetz stammt aus dem Jahr 1975, es ist fast 50 Jahre alt. Sinn und Zweck des Gesetzes ist es, den Wald wegen seines wirtschaftlichen Nutzens (Nutzfunktion) und wegen seiner Bedeutung für die Umwelt, insbesondere für die dauernde Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, das Klima, den Wasserhaushalt, die Reinhaltung der Luft, die Bodenfruchtbarkeit, das Landschaftsbild, die Agrar- und Infrastruktur und die Erholung der Bevölkerung (Schutz- und Erholungsfunktion) zu erhalten, erforderlichenfalls zu mehren und seine ordnungsgemäße Bewirtschaftung nachhaltig zu sichern, die Forstwirtschaft zu fördern und einen Ausgleich zwischen dem Interesse der Allgemeinheit und den Belangen der Waldbesitzer herbeizuführen.[1]
Eine Modernisierung des Gesetzes wird als notwendig angesehen, um die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Schutz, die nachhaltige Bewirtschaftung und die Entwicklung der Wälder an die großen Herausforderungen wie die Klimakrise anzupassen. Ziel der Waldpolitik in Deutschland ist es, diese vielfältigen Funktionen und Leistungen des Waldes sowie seine ordnungsgemäße Bewirtschaftung nachhaltig zu sichern.[2]
Das Radfahren und Mountainbiken ist in Deutschland auf Straßen und Wegen erlaubt. Dieser Grundsatz ist im Betretungsrecht des Bundeswaldgesetzes geregelt. Das Recht, die freie Landschaft auf Straßen und Wegen sowie auf ungenutzten Grundflächen zum Zwecke der Erholung zu betreten, ist als allgemeiner und unmittelbar geltender Grundsatz auch in § 59 Abs. 1 BNatSchG (Bundesnaturschutzgesetz) geregelt.
Das Bundeswaldgesetz ist ein sogenanntes Mantelgesetz. Es setzt Rahmen und bundeweite gültige Grundsätze und ermöglicht dabei eine flexible Umsetzung. In den jeweiligen Landeswaldgesetzen besteht die Möglichkeit für regionale Anpassungen und detaillierte Regelungen, anders als bei Vollgesetzen, wie dem Straßenverkehrsgesetz.
Eine Modernisierung des Gesetzes wird als notwendig angesehen, um die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Schutz, die nachhaltige Bewirtschaftung und die Entwicklung der Wälder an die großen Herausforderungen wie die Klimakrise anzupassen. Ziel der Waldpolitik in Deutschland ist es, diese vielfältigen Funktionen und Leistungen des Waldes sowie seine ordnungsgemäße Bewirtschaftung nachhaltig zu sichern.[2]
Das Radfahren und Mountainbiken ist in Deutschland auf Straßen und Wegen erlaubt. Dieser Grundsatz ist im Betretungsrecht des Bundeswaldgesetzes geregelt. Das Recht, die freie Landschaft auf Straßen und Wegen sowie auf ungenutzten Grundflächen zum Zwecke der Erholung zu betreten, ist als allgemeiner und unmittelbar geltender Grundsatz auch in § 59 Abs. 1 BNatSchG (Bundesnaturschutzgesetz) geregelt.
Das Bundeswaldgesetz ist ein sogenanntes Mantelgesetz. Es setzt Rahmen und bundeweite gültige Grundsätze und ermöglicht dabei eine flexible Umsetzung. In den jeweiligen Landeswaldgesetzen besteht die Möglichkeit für regionale Anpassungen und detaillierte Regelungen, anders als bei Vollgesetzen, wie dem Straßenverkehrsgesetz.
Die Landeswaldgesetze
Die Landeswaldgesetze der 16 Bundesländer konkretisieren und ergänzen die Vorgaben des Bundeswaldgesetzes. Sie können zum Beispiel strengere Regelungen festlegen oder zusätzliche Aspekte berücksichtigen. Die Landeswald- und Landesnaturschutzgesetze erlauben das Radfahren ebenfalls auf Wegen und Straßen. Einige Bundesländer regeln hierzu besondere Einschränkungen, dazu zählt unter anderem die 2m-Regel in Baden-Württemberg. Dies ist eine Übersicht der gesetzlichen Regelungen in den jeweiligen Bundesländern. Die vollständigen Gesetzestexte sind online abrufbar.
Baden-Württemberg
Das Radfahren ist in Baden-Württemberg nur auf Wegen mit einer Breite von mehr als zwei Metern gestattet.
Bremen
Straßen und Wege in Wäldern dürfen, soweit sie sich dafür eignen, mit Fahrrädern ohne Motorkraft sowie Krankenfahrstühlen mit Elektromotor befahren werden.
Bayern
In Bayern ist Fahrradfahren nur auf Straßen und geeigneten Wegen zulässig.
Berlin
Radfahrer:innen dürfen alle Waldwege (Straßen und Wege) benutzen. Ausgenommen sind Uferpromenaden, soweit dort das Radfahren nicht ausnahmsweise durch die Behörde Berliner Forsten erlaubt ist.
Hessen
In Hessen ist das Radfahren im Wald auf befestigten oder naturfesten Wegen gestattet.
Thüringen
Radfahren ist auf dafür geeigneten, festen und befestigten Wegen sowie Straßen, auf denen forstwirtschaftliche Maßnahmen nicht stattfinden, gestattet.
Hamburg
Das Radfahren (ohne Motorantrieb), das Fahren mit Krankenfahrstühlen mit Motorantrieb und das Reiten im Wald ist nur auf Straßen und Wegen gestattet.
Niedersachsen
Das Fahren mit Fahrrädern ohne Motorkraft und mit Krankenfahrstühlen mit Motorkraft ist auf tatsächlich öffentlichen Wegen gestattet. Tatsächlich öffentliche Wege sind private Straßen und Wege, die mit Zustimmung oder Duldung der Grundeigentümerin, des Grundeigentümers oder der sonstigen berechtigten Person tatsächlich für den öffentlichen Verkehr genutzt werden; dazu gehören Wanderwege, Radwege, Fahrwege (Absatz 2 Satz 2), Reitwege und Freizeitwege (§ 37)
Rheinland-Pfalz
Radfahren ist im Wald nur auf Straßen und Waldwegen erlaubt.
Mecklenburg-Vorpommern
Das Fahren mit Fahrrädern ohne Motorantrieb sowie elektromotorunterstützten Fahrrädern bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde ist nur auf Waldwegen und privaten Straßen im Wald auf eigene Gefahr gestattet.
Sachsen
Das Radfahren ist nur auf Straßen und Wegen gestattet.
Nordrhein-Westfalen
Radfahren ist auf Straßen und festen Wegen erlaubt.
Sachsen-Anhalt
Das Befahren der freien Landschaft mit Fahrrädern, Krankenfahrstühlen oder Fahrzeugen ohne Motorkraft ist außer in den Fällen des Absatzes 3 nur auf Wegen gestattet.
Saarland
Das Radfahren […] im Wald ist nur auf Wegen und Straßen gestattet.
Schleswig-Holstein
Das Radfahren (ohne Motorantrieb), das Fahren mit Krankenfahrstühlen mit Motorantrieb und das Reiten im Wald ist nur auf Straßen und Wegen gestattet.
Brandenburg
Das Radfahren ist in Brandenburg auf Wegen gestattet.
Baden-Württemberg
Das Radfahren ist in Baden-Württemberg nur auf Wegen mit einer Breite von mehr als zwei Metern gestattet.
Bremen
Straßen und Wege in Wäldern dürfen, soweit sie sich dafür eignen, mit Fahrrädern ohne Motorkraft sowie Krankenfahrstühlen mit Elektromotor befahren werden.
Bayern
In Bayern ist Fahrradfahren nur auf Straßen und geeigneten Wegen zulässig.
Berlin
Radfahrer:innen dürfen alle Waldwege (Straßen und Wege) benutzen. Ausgenommen sind Uferpromenaden, soweit dort das Radfahren nicht ausnahmsweise durch die Behörde Berliner Forsten erlaubt ist.
Hessen
In Hessen ist das Radfahren im Wald auf befestigten oder naturfesten Wegen gestattet.
Thüringen
Radfahren ist auf dafür geeigneten, festen und befestigten Wegen sowie Straßen, auf denen forstwirtschaftliche Maßnahmen nicht stattfinden, gestattet.
Hamburg
Das Radfahren (ohne Motorantrieb), das Fahren mit Krankenfahrstühlen mit Motorantrieb und das Reiten im Wald ist nur auf Straßen und Wegen gestattet.
Niedersachsen
Das Fahren mit Fahrrädern ohne Motorkraft und mit Krankenfahrstühlen mit Motorkraft ist auf tatsächlich öffentlichen Wegen gestattet. Tatsächlich öffentliche Wege sind private Straßen und Wege, die mit Zustimmung oder Duldung der Grundeigentümerin, des Grundeigentümers oder der sonstigen berechtigten Person tatsächlich für den öffentlichen Verkehr genutzt werden; dazu gehören Wanderwege, Radwege, Fahrwege (Absatz 2 Satz 2), Reitwege und Freizeitwege (§ 37)
Rheinland-Pfalz
Radfahren ist im Wald nur auf Straßen und Waldwegen erlaubt.
Mecklenburg-Vorpommern
Das Fahren mit Fahrrädern ohne Motorantrieb sowie elektromotorunterstützten Fahrrädern bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde ist nur auf Waldwegen und privaten Straßen im Wald auf eigene Gefahr gestattet.
Sachsen
Das Radfahren ist nur auf Straßen und Wegen gestattet.
Nordrhein-Westfalen
Radfahren ist auf Straßen und festen Wegen erlaubt.
Sachsen-Anhalt
Das Befahren der freien Landschaft mit Fahrrädern, Krankenfahrstühlen oder Fahrzeugen ohne Motorkraft ist außer in den Fällen des Absatzes 3 nur auf Wegen gestattet.
Saarland
Das Radfahren […] im Wald ist nur auf Wegen und Straßen gestattet.
Schleswig-Holstein
Das Radfahren (ohne Motorantrieb), das Fahren mit Krankenfahrstühlen mit Motorantrieb und das Reiten im Wald ist nur auf Straßen und Wegen gestattet.
Brandenburg
Das Radfahren ist in Brandenburg auf Wegen gestattet.
Der gesellschaftliche Nutzen des Radfahrens
In Deutschland gibt es eine jahrhundertealte Verbundenheit zum Wald, die bis heute anhält. Studien zeigen, dass Bewegung in der Natur eine spürbare positive Wirkung auf die Seele hat. Generell gilt die Integration von Natur in den Alltag als effektives Mittel, um Körper und Seele gesund zu halten. Insbesondere im Wald findet der Mensch nach den Erkenntnissen vieler Expert:innen zu sich selbst. Sowohl Wanderer als auch Radfahrende und Mountainbiker:innen suchen gezielt die Natur und den Wald.
Das Fahrradfahren im Wald lässt uns die Natur aus einer einzigartigen Perspektive erleben, erinnert uns aber auch an die Bedeutung des maßvollen und respektvollen Umgangs mit dieser wertvollen Ressource. Für ein noch besseres gegenseitiges Verständnis und Miteinander der unterschiedlichen Erholungssuchenden haben Verbände Kampagnen erarbeitet, die auf gegenseitigen Respekt und einfache Regeln für die Nutzer:innen setzen, die für alle gleichermaßen selbstverständlich sein sollten.[3]
Das Fahrradfahren im Wald lässt uns die Natur aus einer einzigartigen Perspektive erleben, erinnert uns aber auch an die Bedeutung des maßvollen und respektvollen Umgangs mit dieser wertvollen Ressource. Für ein noch besseres gegenseitiges Verständnis und Miteinander der unterschiedlichen Erholungssuchenden haben Verbände Kampagnen erarbeitet, die auf gegenseitigen Respekt und einfache Regeln für die Nutzer:innen setzen, die für alle gleichermaßen selbstverständlich sein sollten.[3]
Gesundheitsförderung und Prävention
Seit Jahren weisen Gesundheitsexpert:innen auf den wachsenden Bewegungsmangel in der Gesellschaft und seine Folgen hin. Alarmierend sind die Fakten auch in Deutschland. Hierzulande seien die Zahlen dramatisch, so die Weltgesundheitsorganisation WHO in ihrem «Global Status Report on Physical Activity 2022». Deutschland schneidet demnach noch schlechter ab als der Durchschnitt der reichen Länder: 44 Prozent der Frauen und 40 Prozent der Männer über 18 Jahren müssten sich mehr bewegen. Dramatisch ist die Situation in Deutschland bei den 11- bis 17-Jährigen: 88 Prozent der Mädchen und 80 Prozent der Jungen bewegen sich zu wenig.
Die Corona-Pandemie habe den Trend zur Bewegungsfaulheit weiter beschleunigt, so die WHO. Sie fordert ihre Mitgliedsstaaten auf, mehr zur Bewegungsförderung zu tun – zum Beispiel durch mehr Radfahren und Zufußgehen, denn die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen unter anderem durch Krankheitskosten und Ausfallzeiten seien verheerend. Die WHO empfiehlt fünfmal in der Woche 30 Minuten Bewegung, um dem Bewegungsmangel entgegenzuwirken.
Eng mit dem Bewegungsmangel verbunden sind auch starke Defizite bei der Entwicklung der motorischen Fähigkeiten, die zu sichtbaren koordinatorischen Defiziten führen. Alarmierend sind hier beispielsweise die rasant gestiegenen Durchfallquoten von Kindern bei Fahrradprüfungen, die im vierten Schuljahr erfolgen. In vielen Städten hat sich die Durchfallquoten in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. In Hamburg fallen mittlerweile 28 Prozent der Kinder durch, in Bremen sind es an einigen Schulen sogar bis zu 40 Prozent.
Als Hauptursache gelten dabei motorische Defizite. Ideale Voraussetzungen, um die motorischen Fähigkeiten zu schulen und das Radfahren sicher und nachhaltig zu erlernen, bieten geschützte Räume und Wege abseits der Straße und hier insbesondere Waldgebiete mit unterschiedlichen Untergründen, Hindernissen und Steigungen. Spielerisch entdecken Kinder und generell Menschen jeder Altersgruppe hier sowohl den Spaß an der Bewegung in der Natur als auch die sichere Beherrschung des Fahrrads in allen Lagen.
Nicht zu vergessen sind auch die Auswirkungen von ausreichender Bewegung auf die mentale Gesundheit. Bewegung macht uns körperlich und auch psychisch stark. Das Gehirn wird besser durchblutet und leistungsfähiger. Dazu werden verschiedene Botenstoffe ausgeschüttet, die sich unter anderem positiv auf die Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus und Emotionen auswirken. Gleichzeitig werden Stresshormone wie Kortisol und Adrenalin abgebaut. Studien zeigen, dass regelmäßige körperliche Aktivität Depressionen, Angststörungen und sogar Demenzerkrankungen entgegenwirkt sowie das Selbstwertgefühl, das Selbstbewusstsein und die Selbstwirksamkeit verbessert.
Die Corona-Pandemie habe den Trend zur Bewegungsfaulheit weiter beschleunigt, so die WHO. Sie fordert ihre Mitgliedsstaaten auf, mehr zur Bewegungsförderung zu tun – zum Beispiel durch mehr Radfahren und Zufußgehen, denn die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen unter anderem durch Krankheitskosten und Ausfallzeiten seien verheerend. Die WHO empfiehlt fünfmal in der Woche 30 Minuten Bewegung, um dem Bewegungsmangel entgegenzuwirken.
Eng mit dem Bewegungsmangel verbunden sind auch starke Defizite bei der Entwicklung der motorischen Fähigkeiten, die zu sichtbaren koordinatorischen Defiziten führen. Alarmierend sind hier beispielsweise die rasant gestiegenen Durchfallquoten von Kindern bei Fahrradprüfungen, die im vierten Schuljahr erfolgen. In vielen Städten hat sich die Durchfallquoten in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. In Hamburg fallen mittlerweile 28 Prozent der Kinder durch, in Bremen sind es an einigen Schulen sogar bis zu 40 Prozent.
Als Hauptursache gelten dabei motorische Defizite. Ideale Voraussetzungen, um die motorischen Fähigkeiten zu schulen und das Radfahren sicher und nachhaltig zu erlernen, bieten geschützte Räume und Wege abseits der Straße und hier insbesondere Waldgebiete mit unterschiedlichen Untergründen, Hindernissen und Steigungen. Spielerisch entdecken Kinder und generell Menschen jeder Altersgruppe hier sowohl den Spaß an der Bewegung in der Natur als auch die sichere Beherrschung des Fahrrads in allen Lagen.
Nicht zu vergessen sind auch die Auswirkungen von ausreichender Bewegung auf die mentale Gesundheit. Bewegung macht uns körperlich und auch psychisch stark. Das Gehirn wird besser durchblutet und leistungsfähiger. Dazu werden verschiedene Botenstoffe ausgeschüttet, die sich unter anderem positiv auf die Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus und Emotionen auswirken. Gleichzeitig werden Stresshormone wie Kortisol und Adrenalin abgebaut. Studien zeigen, dass regelmäßige körperliche Aktivität Depressionen, Angststörungen und sogar Demenzerkrankungen entgegenwirkt sowie das Selbstwertgefühl, das Selbstbewusstsein und die Selbstwirksamkeit verbessert.
Radtourismus als Gamechanger
Laut dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), trägt der Radtourismus mit 12 Milliarden Euro Bruttoumsatz einen Anteil von rund 12 Prozent an der Gesamtwertschöpfung im Deutschlandtourismus. Das Radfahren im Urlaub, das häufig in naturnahen Landschaften stattfindet, ist eine nachweislich wirksame Inspiration die Mobilität mit dem Fahrrad auch im Alltag zu fördern.
Auch viele Regionen, die mittlerweile mit schlechten Schneebedingungen zu kämpfen haben, setzen vermehrt auf das Fahrrad und das Mountainbiken als Ganzjahresaktivität. Dadurch verzeichnet beispielsweise das Fichtelgebirge trotz regionaler Herausforderungen eine Zunahme von Übernachtungszahlen und touristischem Umsatz, die durch die Entwicklung eines nachhaltigen und breit gefächerten Freizeitangebots unterstützt wurde.
Diese touristische Weiterentwicklungstärkt die regionale Wirtschaft und trägt zur Wertschöpfung bei, was wiederum der Bevölkerung auch in strukturschwachen Regionen zugutekommt. Gleichzeitig hat auch hier die Einführung von E-Bikes den Zugang zur Radnutzung in Mittelgebirgen erleichtert und mehr Menschen zur Nutzung des Fahrrads motiviert, die zuvor aufgrund der Topografie nicht dazu in der Lage waren. Die Fahrradnutzung reicht nun von gemütlichem Radfahren auf Radwegen bis hin zu Mountainbiking mit E-Bike.
Mittelgebirgsregionen werden als Lebens-, Wirtschafts- und Kulturraum vielfach unterschätzt – auch im Tourismus. Dabei verbringen jedes Jahr mehr Bundesbürger:innen ihren Urlaub in den deutschen Mittelgebirgs-Ferienregionen als in Frankreich, Spanien und Italien zusammen und generieren so rund 120 Millionen Gästeübernachtungen, so der Bundesverband Deutsche Mittelgebirge. Etwa 40 Prozent aller Übernachtungen abseits des Städtetourismus in Deutschland entfallen auf die Mittelgebirge und damit mehr als doppelt so viele wie Nord- und Ostsee zusammen (19 Prozent) und viermal mehr als die Alpen-Destinationen (9 Prozent).
Mit Blick auf das Bundeswaldgesetz kommt den Regionen mit Höhen von 300 bis 1.500 Metern eine besondere Rolle zu, denn sie haben auch den höchsten Waldanteil im Bundesgebiet. Gleichzeitig stehen die Mittelgebirgsregionen vor enormen Herausforderungen. Der Klimawandel und seine Folgen machen ein Neudenken und eine Transformation der touristischen Angebote notwendig. Mittelfristig hat der besonders umsatzstarke Skitourismus nach Meinung von Klimaexpert:innen in deutschen Mittelgebirgen trotz energieintensiver Hightech-Anlagen zur Beschneiung nur geringe Zukunftschancen.
Expert:innen betonen deshalb immer wieder die Notwendigkeit zur Transformation der Mittelgebirgsregionen und neuen touristischen Angeboten als Ergänzung oder Ersatz zum Skitourismus. Gleichzeitig gibt es eine große Offenheit bei den Tourist:innen für alternative Angebote. Gerade die Kombination aus Wandern und Radfahren bzw. Mountainbiken steht hier sehr hoch im Kurs. Neuorientierung und Transformation des Tourismus können allerdings nur gelingen, wenn die Waldgebiete weiterhin offen und für jedermann zugänglich sind.
Auch viele Regionen, die mittlerweile mit schlechten Schneebedingungen zu kämpfen haben, setzen vermehrt auf das Fahrrad und das Mountainbiken als Ganzjahresaktivität. Dadurch verzeichnet beispielsweise das Fichtelgebirge trotz regionaler Herausforderungen eine Zunahme von Übernachtungszahlen und touristischem Umsatz, die durch die Entwicklung eines nachhaltigen und breit gefächerten Freizeitangebots unterstützt wurde.
Diese touristische Weiterentwicklungstärkt die regionale Wirtschaft und trägt zur Wertschöpfung bei, was wiederum der Bevölkerung auch in strukturschwachen Regionen zugutekommt. Gleichzeitig hat auch hier die Einführung von E-Bikes den Zugang zur Radnutzung in Mittelgebirgen erleichtert und mehr Menschen zur Nutzung des Fahrrads motiviert, die zuvor aufgrund der Topografie nicht dazu in der Lage waren. Die Fahrradnutzung reicht nun von gemütlichem Radfahren auf Radwegen bis hin zu Mountainbiking mit E-Bike.
Mittelgebirgsregionen werden als Lebens-, Wirtschafts- und Kulturraum vielfach unterschätzt – auch im Tourismus. Dabei verbringen jedes Jahr mehr Bundesbürger:innen ihren Urlaub in den deutschen Mittelgebirgs-Ferienregionen als in Frankreich, Spanien und Italien zusammen und generieren so rund 120 Millionen Gästeübernachtungen, so der Bundesverband Deutsche Mittelgebirge. Etwa 40 Prozent aller Übernachtungen abseits des Städtetourismus in Deutschland entfallen auf die Mittelgebirge und damit mehr als doppelt so viele wie Nord- und Ostsee zusammen (19 Prozent) und viermal mehr als die Alpen-Destinationen (9 Prozent).
Mit Blick auf das Bundeswaldgesetz kommt den Regionen mit Höhen von 300 bis 1.500 Metern eine besondere Rolle zu, denn sie haben auch den höchsten Waldanteil im Bundesgebiet. Gleichzeitig stehen die Mittelgebirgsregionen vor enormen Herausforderungen. Der Klimawandel und seine Folgen machen ein Neudenken und eine Transformation der touristischen Angebote notwendig. Mittelfristig hat der besonders umsatzstarke Skitourismus nach Meinung von Klimaexpert:innen in deutschen Mittelgebirgen trotz energieintensiver Hightech-Anlagen zur Beschneiung nur geringe Zukunftschancen.
Expert:innen betonen deshalb immer wieder die Notwendigkeit zur Transformation der Mittelgebirgsregionen und neuen touristischen Angeboten als Ergänzung oder Ersatz zum Skitourismus. Gleichzeitig gibt es eine große Offenheit bei den Tourist:innen für alternative Angebote. Gerade die Kombination aus Wandern und Radfahren bzw. Mountainbiken steht hier sehr hoch im Kurs. Neuorientierung und Transformation des Tourismus können allerdings nur gelingen, wenn die Waldgebiete weiterhin offen und für jedermann zugänglich sind.
Position des ZIV
Die Erholung ist eine eigenständige Ökosystemleistung und sollte als eigenständiges Schutzgut im Bundeswaldgesetz aufgenommen werden, die es gemeinsam mit dem Wald und seinen weiteren Leistungen zu erhalten und zu schützen gilt. Die Gleichrangigkeit der Erholung im Vergleich zu den anderen Funktionen des Waldes aufgrund ihrer Relevanz für das Allgemeinwohl und den Erhalt der körperlichen und geistlichen Gesundheit von Jung und Alt sollten auch in Zukunft bei möglichen, zukünftigen Überarbeitungen von Bundes- und Landeswaldgesetzen berücksichtigt werden. Dazu zählt ein freies Betretungsrecht für Radfahrer:innen auf Straßen und Wegen im Bundeswaldgesetz, sowie eine Harmonisierung der unterschiedlichen Regelungen in den Landeswaldgesetzen. Die Heterogenität der Gesetzeslage in den Bundesländern führt dazu, dass viele Radfahrende die Regeln nicht kennen, so die Rechtssicherheit gefährdet wird und dies nicht zu einem besseren Verständnis der Regeln und zu einer höheren Akzeptanz für die Nutzung von Straßen und Wegen führt. Für viele auch strukturschwache und ländliche Regionen und Landkreise ist der Radfahrende zudem ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor. Seinen gesellschaftlichen Nutzen gilt es auch innerhalb der gesetzlichen Rahmen zu fördern. Gleichzeitig setzen wir uns für das naturverträgliche Radfahren und Mountainbiken auf Straßen und Wegen ein und unterstützen Kampagnen zur Sensibilisierung für ein gutes Miteinander und Verständnis im Wald.
Fußnoten
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Versionshistorie
Erstellung des Dokuments | 09.01.25