ZIV debattiert Technik-Trends der Fahrradbranche in Berlin
Am 12. November 2024 lud der ZIV – Die Fahrradindustrie zum zweiten Mal zur ZIV-Technik-Konferenz nach Berlin ein. Die Konferenz ist ein noch recht junges Format für Vernetzung und Austausch zu brennenden Technik-Themen und -Trends aus dem gesamten Ecosystem Fahrrad. Bereits am Vorabend der Konferenz hatten sich die geladenen Akteure zum Warm-Up im Kreuzberger Umspannwerk, der einstigen «Kathedrale der Elektrizität», versammelt und stimmten sich mit Stand-Up-Comedy und DJ-Beats auf den Folgetag ein.
Branche befasst sich mit Mammut-Themen
In diesem Jahr befasste sich das Format im Besonderen mit den Mammut-Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Durch den Konferenztag führte Moderatorin und Technik-Journalistin Silke Hahn.
Ergotec-Geschäftsführer und ZIV-Präsidiumsmitglied Wilhelm Humpert begrüßte die mehr als 120 Teilnehmenden und sah in seiner Ansprache die Fahrradbranche in einer möglichen Vorreiterrolle für Digitalisierung und Nachhaltigkeit. ZIV-Geschäftsführer Burkhard Stork ergänzte: «Ich bin glücklich, dass wir nach der 2023er Premiere bereits im zweiten Jahr noch größeren Zuspruch haben. Das zeigt: wir besprechen hier die relevanten Themen. Die hier diskutierte Regulatorik auf europäischer Ebene wird politisch vielleicht noch etwas abgemildert, aber sie wird auch unter anderen Regierungskonstellationen für sehr viele Bereiche definitiv kommen.»
Ergotec-Geschäftsführer und ZIV-Präsidiumsmitglied Wilhelm Humpert begrüßte die mehr als 120 Teilnehmenden und sah in seiner Ansprache die Fahrradbranche in einer möglichen Vorreiterrolle für Digitalisierung und Nachhaltigkeit. ZIV-Geschäftsführer Burkhard Stork ergänzte: «Ich bin glücklich, dass wir nach der 2023er Premiere bereits im zweiten Jahr noch größeren Zuspruch haben. Das zeigt: wir besprechen hier die relevanten Themen. Die hier diskutierte Regulatorik auf europäischer Ebene wird politisch vielleicht noch etwas abgemildert, aber sie wird auch unter anderen Regierungskonstellationen für sehr viele Bereiche definitiv kommen.»
(links) Wilhelm Humpert, ZIV-Präsidiumsmitglied | (rechts) Burkhard Stork, ZIV-Geschäftsführer
Infrastruktur für mehr Nachhaltigkeit
Im Zentrum des Vormittages stand der European Green Deal und seine Bedeutung für die deutsche Fahrradindustrie. Der Nachhaltigkeitsgedanke wird durch das europäische Transformationsprojekt deutlich gestärkt und gilt definitiv als Mammutaufgabe für alle Akteure. Der ZIV beteiligt sich im Rahmen des Mobility Transition Pathways gemeinsam mit anderen Verbänden daran, die Fahrradindustrie auf europäischer Ebene in diesem wichtigen Vorhaben zu vertreten. Robert Gampfer, Politischer Referent bei der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland, berichtete über den aktuellen Stand des Vorhabens, dessen Ziel es sei «die dekarbonisierte Industrie in Europa wettbewerbsfähig zu machen.»
Im Panel «European Green Deal: Fluch oder Segen für die Fahrradwirtschaft?» wurde anschließend der aktuelle Stand der Entwicklung debattiert. Letizia Fratini, Environmental Consultant bei der Firma Ramboll betonte, dass die Produktsicherheit stets im absoluten Fokus stehen müsse. Anna Trawnitschek, Projektmanagerin beim DIN, sagte: «Beim Thema Kreislaufwirtschaft fehlt es teils noch an Expertise in den Unternehmen. Hier brauchen wir noch mehr branchenrelevante Standards, die wir uns beispielsweise von der Automobilindustrie abschauen könnten.» Arno Vers, Leiter Entwicklung E-Bike System bei der Brose Group, unterstrich: «Nicht jedes Teil oder jede Komponente ist den Aufwand der Wiederaufbereitung wert oder überhaupt dazu fähig, aber wir geben uns als Hersteller große Mühe, gute refurbished Produkte zu entwickeln.»
E-Bike-Motoren ein neues Leben schenken – diesen Ansatz verfolgt ZIV-Mitglied Brose schon länger. Vordefinierte Bauteile werden aus alten, irreparablen Motoren entfernt, aufbereitet und zusammen mit anderen Komponenten zu einem hochqualitativen Remanufacturing-Motor zusammenfügt. Vincent Bahar, Leiter Remanufacturing bei der Brose Group, erläuterte den Zuhörer:innen den ambitionierten Unternehmensansatz im Bereich Nachhaltigkeit.
Im Panel «European Green Deal: Fluch oder Segen für die Fahrradwirtschaft?» wurde anschließend der aktuelle Stand der Entwicklung debattiert. Letizia Fratini, Environmental Consultant bei der Firma Ramboll betonte, dass die Produktsicherheit stets im absoluten Fokus stehen müsse. Anna Trawnitschek, Projektmanagerin beim DIN, sagte: «Beim Thema Kreislaufwirtschaft fehlt es teils noch an Expertise in den Unternehmen. Hier brauchen wir noch mehr branchenrelevante Standards, die wir uns beispielsweise von der Automobilindustrie abschauen könnten.» Arno Vers, Leiter Entwicklung E-Bike System bei der Brose Group, unterstrich: «Nicht jedes Teil oder jede Komponente ist den Aufwand der Wiederaufbereitung wert oder überhaupt dazu fähig, aber wir geben uns als Hersteller große Mühe, gute refurbished Produkte zu entwickeln.»
E-Bike-Motoren ein neues Leben schenken – diesen Ansatz verfolgt ZIV-Mitglied Brose schon länger. Vordefinierte Bauteile werden aus alten, irreparablen Motoren entfernt, aufbereitet und zusammen mit anderen Komponenten zu einem hochqualitativen Remanufacturing-Motor zusammenfügt. Vincent Bahar, Leiter Remanufacturing bei der Brose Group, erläuterte den Zuhörer:innen den ambitionierten Unternehmensansatz im Bereich Nachhaltigkeit.
(links) Panel-Diskussion «European Green Deal: Fluch oder Segen für die Fahrradwirtschaft?» u.a. mit Letizia Fratini, Environmental Consultant, Ramboll | (rechts) volle Reihen an der Main Stage im «bum» in Berlin-Kreuzberg
Spannungsfeld Digitalisierung
Nachmittags lag das Hauptaugenmerk auf dem Thema Digitalisierung. Was für viele Akteure wie eine riesige transformative Herausforderung klingt, birgt jedoch auch großes Wachstums- und Effizienzsteigerungspotenzial für die Unternehmen der Fahrradbranche. Tim Salatzki, ZIV-Leiter für Technik und Normung, wies auf die Komplexität des Themas hin: „Wir werden uns auch im kommenden Jahr beim ZIV dem Thema noch intensiver zuwenden und vertiefende Sessions für unsere Mitgliedsunternehmen anbieten.»
Prof. Dr. Ing. Thomas Knothe, Abteilungsleiter Geschäftsprozess- und Fabrikmanagement am Fraunhofer-Institut (IPK), referierte zum digitalen Produktpass: «Nachhaltigkeit, digitaler Produktpass und Fahrradindustrie gehören definitiv zusammen gedacht.» Christian Cosyns, Senior PM von Bosch eBike Systems, ging in seinem Beitrag auf das Thema «Vehicle-to-X-Kommunikation» ein und betonte den hohen Nutzen für die Verkehrssicherheit der Zukunft: «Als Unternehmen der Fahrradindustrie ist es uns wichtig, dass auch Fahrräder Teil der Vehicle-to-X-Kommunikation werden.» Daniela Leveratto vom europäischen Dachverband CONEBI stellte die europäische Batterieverordnung vor und bilanzierte die Details der Regulierung: «Die Batterie eines jeden hier produzierten Elektrofahrrads wird in Kürze das erste Bauteil mit einem verpflichtendem digitalem Produktpass sein». Dr.-Ing. Franz Streibl von Runder Tisch Reparatur e.V. erläuterte den Zuhörer:innen neueste Erkenntnisse zur Reparierbarkeit von LMT-Batterien.
Die rotierenden Working-Tables zu weiteren Spezialthemen der Branche luden zum Abschluss des Konferenztages nochmals zum Mitmachen ein und zeigten die des gemeinsamen Weiterdenkens der angesprochenen Themen unter Branchenexpert:innen auf.
Prof. Dr. Ing. Thomas Knothe, Abteilungsleiter Geschäftsprozess- und Fabrikmanagement am Fraunhofer-Institut (IPK), referierte zum digitalen Produktpass: «Nachhaltigkeit, digitaler Produktpass und Fahrradindustrie gehören definitiv zusammen gedacht.» Christian Cosyns, Senior PM von Bosch eBike Systems, ging in seinem Beitrag auf das Thema «Vehicle-to-X-Kommunikation» ein und betonte den hohen Nutzen für die Verkehrssicherheit der Zukunft: «Als Unternehmen der Fahrradindustrie ist es uns wichtig, dass auch Fahrräder Teil der Vehicle-to-X-Kommunikation werden.» Daniela Leveratto vom europäischen Dachverband CONEBI stellte die europäische Batterieverordnung vor und bilanzierte die Details der Regulierung: «Die Batterie eines jeden hier produzierten Elektrofahrrads wird in Kürze das erste Bauteil mit einem verpflichtendem digitalem Produktpass sein». Dr.-Ing. Franz Streibl von Runder Tisch Reparatur e.V. erläuterte den Zuhörer:innen neueste Erkenntnisse zur Reparierbarkeit von LMT-Batterien.
Die rotierenden Working-Tables zu weiteren Spezialthemen der Branche luden zum Abschluss des Konferenztages nochmals zum Mitmachen ein und zeigten die des gemeinsamen Weiterdenkens der angesprochenen Themen unter Branchenexpert:innen auf.
Nach der Konferenz ist vor der Konferenz
Die kurze digitale Feedback-Runde im Auditorium am Ende eines dicht gepackten und intensiven Konferenztages zeigte: Die ZIV-Technik-Konferenz besetzt eine zentrale Rolle für die Information und den Austausch der Technik-Expert:innen der Branche. Die unterschiedlichen Erwartungen der Teilnehmenden an Breite und Tiefe des Programms will das ZIV-Organisationsteam bei der Weiterentwicklung des Formats für 2025 noch stärker in die Planung einbeziehen.
ZIV-Geschäftsführer Burkhard Stork zog zum Abschluss des Tages ein positives Fazit auch der zweiten Ausgabe der Konferenz. Der ZIV wird dieses Format perspektivisch zur führenden Technik-Plattform der Branche entwickeln.
In 2025 findet die jährliche Konferenz am 12. und 13. November 2025 – wieder in Berlin – statt. Bei Fragen zum Format und zur Teilnahme 2024 wenden Sie sich gerne an an uns »
ZIV-Geschäftsführer Burkhard Stork zog zum Abschluss des Tages ein positives Fazit auch der zweiten Ausgabe der Konferenz. Der ZIV wird dieses Format perspektivisch zur führenden Technik-Plattform der Branche entwickeln.
In 2025 findet die jährliche Konferenz am 12. und 13. November 2025 – wieder in Berlin – statt. Bei Fragen zum Format und zur Teilnahme 2024 wenden Sie sich gerne an an uns »
Video: Stimmen der Teilnehmenden
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Links & Downloads
ZIV-Technik-Konferenz 2024 | Pressemitteilung
ZIV-Technik-Konferenz 2024 | Programm
ZIV-Technik-Konferenz 2024 | Konferenz-Higlights (folgt in Kürze)
Rückblick | ZIV-Technik-Konferenz 2023
ZIV-Technik-Konferenz 2024 | Programm
ZIV-Technik-Konferenz 2024 | Konferenz-Higlights (folgt in Kürze)
Rückblick | ZIV-Technik-Konferenz 2023