Bundeswaldgesetz-Novelle könnte Bewegungsfreiheit im Wald erheblich einschränken
2024 soll das Bundeswaldgesetz (BWaldG) nach rund 50 Jahren umfassend reformiert werden. Hintergrund sind die veränderten Rahmenbedingungen, vor allem mit Blick auf den Klimawandel und den notwendigen Schutz der Biodiversität. Ein Referentenentwurf des Gesetzes, der den Bundesministerien zur Abstimmung vorliegt, könnte die Bewegungsfreiheit und Erholung im Wald in Teilbereichen stark einschränken. Betroffen wären vor allem Radfahrende, die aktive Bewegung mit dem Naturerlebnis im Wald verbinden wollen.
«Rechtsexperten und Verbände befürchten das Ende des Radfahrens und Mountainbikens, wie wir es kennen, wenn der aktuelle Entwurf nicht an entscheidenden Punkten verändert wird», sagt Burkhard Stork, Geschäftsführer des Verbands ZIV – Die Fahrradindustrie, stellvertretend für die Vereinigung «Bike Nature Movement». Gemeinsam mit der Deutschen Initiative Mountainbike e. V. (DIMB) und dem Mountainbike Tourismusforum Deutschland e. V. setzt sich das Bündnis für das Radfahren auf naturnahen Wegen ein. «Der Schutz des Ökosystems Wald steht für uns außer Frage – gleichzeitig gilt es bei den Menschen in Deutschland Naturnähe und Bewegung zu fördern. Wir erwarten, dass die Novellierung des Bundeswaldgesetzes zu einheitlichen bundesweiten Regelungen zum freien Betreten des Waldes führt», so Roland Albrecht, Vorstand der Deutschen Initiative Mountainbike e. V. (DIMB). Es dürfe keine unüberschaubaren Einschränkungen durch Waldbesitzende und Forstwirte geben.
«Rechtsexperten und Verbände befürchten das Ende des Radfahrens und Mountainbikens, wie wir es kennen, wenn der aktuelle Entwurf nicht an entscheidenden Punkten verändert wird», sagt Burkhard Stork, Geschäftsführer des Verbands ZIV – Die Fahrradindustrie, stellvertretend für die Vereinigung «Bike Nature Movement». Gemeinsam mit der Deutschen Initiative Mountainbike e. V. (DIMB) und dem Mountainbike Tourismusforum Deutschland e. V. setzt sich das Bündnis für das Radfahren auf naturnahen Wegen ein. «Der Schutz des Ökosystems Wald steht für uns außer Frage – gleichzeitig gilt es bei den Menschen in Deutschland Naturnähe und Bewegung zu fördern. Wir erwarten, dass die Novellierung des Bundeswaldgesetzes zu einheitlichen bundesweiten Regelungen zum freien Betreten des Waldes führt», so Roland Albrecht, Vorstand der Deutschen Initiative Mountainbike e. V. (DIMB). Es dürfe keine unüberschaubaren Einschränkungen durch Waldbesitzende und Forstwirte geben.
Naturnahe Bewegung und Erholung fördern statt einschränken
Die Vertreter:innen des Bike Nature Movement blicken – ebenso wie andere Verbände aus Sport, Naturschutz und Tourismus – mit wachsender Sorge auf das Gesetzesvorhaben. «Gesunde und umweltfreundliche Aktivitäten, wie Wandern, Radfahren oder Mountainbiken, erfreuen sich seit Jahrzehnten großer Beliebtheit. Das Mountainbiken ist nach Wandern und Joggen die zweitbeliebteste Natursportart in Deutschland», sagt Tilman Sobek, Vorstand des Mountainbike Tourismusforums Deutschland e. V. «Mehr Bewegung und der sozialgerechte Zugang zu attraktiven Naturräumen müssen in Deutschland aus unserer Sicht und gemäß den Erkenntnissen vieler Expert:innen deutlich stärker gefördert werden. Der vorliegende Entwurf geht hier in vielerlei Hinsicht in eine falsche Richtung.»
Ebenfalls außer Acht gelassen werden die wirtschaftlichen und strukturpolitischen Probleme in den Mittelgebirgsregionen, die mit den rasanten Klimaveränderungen und damit verbundenen Problemen aktuell vor den größten Herausforderungen ihrer Geschichte stehen. Die Bedeutung des Tourismus in den Mittelgebirgen wird in der öffentlichen und politischen Wahrnehmung drastisch unterschätzt. Der Skitourismus wird in vielen Regionen nicht dauerhaft haltbar sein. Radfahren und Wandern bieten sich in verschiedenen Facetten als Ergänzung oder Ersatz an.
Über 16 Millionen Menschen in Deutschland begeistern sich laut Untersuchungen des Allensbach Institut inzwischen für das Mountainbiken – womit das naturnahe Radfahren beliebter ist als Fußball spielen. Zudem fahren 75 Prozent aller Deutschen in der Freizeit Fahrrad, jeder Zweite macht mehrere Fahrradausflüge pro Monat. Für konsensfähige Lösungen zwischen Naturschutz, Forstwirtschaft und Erholungsnutzung brauchen die gestaltenden Akteure auf kommunaler Ebene klare Rahmenbedingungen und Handlungsfreiheit. Dafür setzt sich das Bike Nature Movement mit vielen weiteren Partnerorganisationen professionell ein.
Ebenfalls außer Acht gelassen werden die wirtschaftlichen und strukturpolitischen Probleme in den Mittelgebirgsregionen, die mit den rasanten Klimaveränderungen und damit verbundenen Problemen aktuell vor den größten Herausforderungen ihrer Geschichte stehen. Die Bedeutung des Tourismus in den Mittelgebirgen wird in der öffentlichen und politischen Wahrnehmung drastisch unterschätzt. Der Skitourismus wird in vielen Regionen nicht dauerhaft haltbar sein. Radfahren und Wandern bieten sich in verschiedenen Facetten als Ergänzung oder Ersatz an.
Über 16 Millionen Menschen in Deutschland begeistern sich laut Untersuchungen des Allensbach Institut inzwischen für das Mountainbiken – womit das naturnahe Radfahren beliebter ist als Fußball spielen. Zudem fahren 75 Prozent aller Deutschen in der Freizeit Fahrrad, jeder Zweite macht mehrere Fahrradausflüge pro Monat. Für konsensfähige Lösungen zwischen Naturschutz, Forstwirtschaft und Erholungsnutzung brauchen die gestaltenden Akteure auf kommunaler Ebene klare Rahmenbedingungen und Handlungsfreiheit. Dafür setzt sich das Bike Nature Movement mit vielen weiteren Partnerorganisationen professionell ein.
Parlamentarischer Abend am 16. Januar in Berlin
Um gleich zum Jahresstart ins Gespräch zu kommen, hatte die Initiative zu einem Parlamentarischen Abend in Berlin eingeladen, mit dem Fokus «Sport, Naherholung und Gesundheitsprävention: Radfahren und Mountainbiken in Wald und Natur». Das Ziel der Veranstaltung war, über die gesundheitlichen, gesellschaftlichen und tourismuspolitischen Vorteile des Radfahrens in der Natur und insbesondere im Wald zu diskutieren. Vertreten waren zahlreiche Expert:innen aus Politik, Wissenschaft und Verbänden aus den Bereichen Erholung, Naturschutz und Sport.
«Wir freuen uns sehr, dass es gelungen ist, auf verschiedenen Ebenen ins Gespräch zu kommen. Die Förderung des Radfahrens darf nicht am Waldrand enden!», betont Claus Fleischer, ZIV-Vorstandsmitglied und Geschäftsleiter Bosch eBike Systems und selbst ein aktiver Radsportler und begeisterter Mountainbiker. „Darauf können und werden wir im Verlauf dieses Jahres mit dem Bike Nature Movement aufbauen.»
«Wir freuen uns sehr, dass es gelungen ist, auf verschiedenen Ebenen ins Gespräch zu kommen. Die Förderung des Radfahrens darf nicht am Waldrand enden!», betont Claus Fleischer, ZIV-Vorstandsmitglied und Geschäftsleiter Bosch eBike Systems und selbst ein aktiver Radsportler und begeisterter Mountainbiker. „Darauf können und werden wir im Verlauf dieses Jahres mit dem Bike Nature Movement aufbauen.»
Stand des Gesetzgebungsverfahrens
Aktuell befindet sich ein Referentenentwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft BMEL in der Ressortabstimmung. Das Bike Nature Movement hat auf Grundlage einer fachlichen und juristischen Bewertung des ersten Entwurfs bereits Stellung genommen. Die nächsten Schritte der Bundesregierung sind die für das erste Quartal 2024 geplanten Länder- und Verbändeanhörungen. Im 1. Quartal 2025 soll das neue Gesetz dann in Kraft treten.
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Das BIKE NATURE MOVEMENT (BNM)
Perspektive auf das Radfahren in Wald und Natur
Sehr viele Menschen in Deutschland suchen und finden Erholung im Wald, zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Unter den Radfahrenden verzeichnen wir 4 Millionen Menschen, die regelmäßig mit dem Mountainbike oder E-Mountainbike durch den Wald fahren. Alle Menschen haben aus unserer Sicht ein Anrecht auf eine Nutzung des Waldes zur Erholung und zur gesunden, bewegungsaktivierenden und sportlichen Betätigung in erreichbarer Nähe. Naturnähe und Natur- bzw. Waldschutz sind aus unserer Sicht dabei keine Gegensätze. Ganz im Gegenteil gehen wir davon aus, dass das Verständnis der Notwendigkeit, das Ökosystem Wald zu schützen, Hand in Hand geht mit einer persönlichen positiven Beziehung zum Wald. Diese wichtige Beziehung wird durch das Erleben auf dem Rad und die damit verbundene sportliche Betätigung unter Beachtung des Respekts vor der Natur für viele, vor allem junge Menschen, nachhaltig gefördert.
Über die Initiative
Der Verband ZIV – Die Fahrradindustrie hat federführend zusammen mit den Verbänden Deutsche Initiative Mountainbike e.V. (DIMB) und dem Mountainbike Tourismusforum Deutschland e.V. sowie starker Unterstützung von Unternehmen aus der Fahrradbranche die Initiative BIKE NATURE MOVEMENT (BNM) ins Leben gerufen. Ziel ist eine gemeinsame starke und kompetente Stimme für das Mountainbiken zu schaffen und dem Radfahren im Wald und in der freien Natur mehr Sichtbarkeit und politisches Gewicht auf deutscher und europäischer Ebene zu verleihen.
Die am BIKE NATURE MOVEMENT (BNM) beteiligten Verbände sind:
Sehr viele Menschen in Deutschland suchen und finden Erholung im Wald, zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Unter den Radfahrenden verzeichnen wir 4 Millionen Menschen, die regelmäßig mit dem Mountainbike oder E-Mountainbike durch den Wald fahren. Alle Menschen haben aus unserer Sicht ein Anrecht auf eine Nutzung des Waldes zur Erholung und zur gesunden, bewegungsaktivierenden und sportlichen Betätigung in erreichbarer Nähe. Naturnähe und Natur- bzw. Waldschutz sind aus unserer Sicht dabei keine Gegensätze. Ganz im Gegenteil gehen wir davon aus, dass das Verständnis der Notwendigkeit, das Ökosystem Wald zu schützen, Hand in Hand geht mit einer persönlichen positiven Beziehung zum Wald. Diese wichtige Beziehung wird durch das Erleben auf dem Rad und die damit verbundene sportliche Betätigung unter Beachtung des Respekts vor der Natur für viele, vor allem junge Menschen, nachhaltig gefördert.
Über die Initiative
Der Verband ZIV – Die Fahrradindustrie hat federführend zusammen mit den Verbänden Deutsche Initiative Mountainbike e.V. (DIMB) und dem Mountainbike Tourismusforum Deutschland e.V. sowie starker Unterstützung von Unternehmen aus der Fahrradbranche die Initiative BIKE NATURE MOVEMENT (BNM) ins Leben gerufen. Ziel ist eine gemeinsame starke und kompetente Stimme für das Mountainbiken zu schaffen und dem Radfahren im Wald und in der freien Natur mehr Sichtbarkeit und politisches Gewicht auf deutscher und europäischer Ebene zu verleihen.
Die am BIKE NATURE MOVEMENT (BNM) beteiligten Verbände sind: